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Was hat der Wasserturm von Langeoog mit Kanban zu tun?

Von Malte Breuer
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Wed Dec 30 2020

Der Wasserturm auf Langeoog ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Insel. Der Turm versorgte die Insel von 1909 bis 1996 mit Frischwasser. Seitdem kann er als Sehenswürdigkeit besichtigt werden. Auf Langeoog fällt eine Kurtaxe an, die verwendet wird, um Sehenswürdigkeiten wie den Wasserturm kostenlos zugänglich zu machen.

Betritt man den Turm muss man erst einmal viele enge Stufen hinaufsteigen, bis man oben ankommt. Doch zuallererst bekommt man eine Münze in die Hand gedrückt. Der Besuch ist kostenlos, die Münze muss man beim Verlassen des Turms wieder abgeben. Ist man oben angekommen kann man die Dünenlandschaft beobachten. Es ist sehr wenig Platz auf der Aussichtsplattform – vielleicht passen 6-10 Menschen dorthin. Die Münzen, die jeder beim Betreten erhält, werden verwendet, um die Kapazität auf dem Turm zu regeln. Verlässt man den Turm und gibt die Münze zurück können neue Besucher den Turm besichtigen.

Das erlaubt es der Verwaltung des Turms den Turm in einem guten Zustand zu behalten und den Besuchern oben eine großartige Sicht und Erfahrung zu bieten, bei der sich niemand um die besten Plätze drängeln muss. Der Wasserturm benutzt ein Kanban System um den Fluss der Besucher zu regeln. Das System funktioniert sehr einfach und gut. Es nimmt keine Rücksicht auf die Größe und das Alter der Besucher und ist deswegen sehr einfach einzurichten. Wichtiger als die Exaktheit ist, dass das WIP Limit (jeder Besucher stellt ein in progress item dar) mit einem einfache Token (der Münze) geregelt werden kann. Es bedarf keines aufwendigen Zugangssystems.

Photo on top by dpsk (CC-BY-ND 2.0)